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Kirchenschriftsteller

in der Catena aurea



A B C D E G H L M O R S T
 
A A A

Alkuin von York (um 730 – 804)

Seit 778 Leiter der Domschule von York, wurde er 782 an den Hof Karls des Großen berufen. Dort führte er die Aachener Hofschule zu Weltruhm. Nachdem er bereits mehreren anderen Klöstern als Abt vorgestanden hatte, wurde er 796 zum Abt von St. Martin in Tours bestellt. An der karolingischen Liturgie- und Bildungsreform war er maßgeblich beteiligt. Auf ihn gehen die Textrevision der lateinischen Bibel und die Kompilation etlicher umfangreicher Kommentare zu biblischen Schriften zurück. Sein dogmatisches Hauptwerk ist De fide sanctae et individuae trinitatis. Auf den Konzilien von Frankfurt a. M. (794) und Aachen (799) tat er sich als Streiter gegen den Adoptianismus hervor. Zu seinen Schülern zählen Amalar von Metz und Hrabanus Maurus.

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Ambrosius von Mailand (333/334 – 397)

Er stammte aus einer christlichen Adelsfamilie. Es wird berichtet, daß er noch als Katechumene 374 zum Bischof von Mailand gewählt wurde. In dieser Position nahm er auf die Religionspolitik der römischen Kaiser beachtlichen Einfluß. Durch seine Predigt konnte er den damals als Rhetor tätigen Augustinus für den katholischen Glauben gewinnen. Zu seinen Werken gehören Bibelkommentare (vor allem zu alttestamentlichen Büchern, aber auch zum Lukasevangelium), ethische (De officiis ministrorum) und dogmatische Schriften (De fide, De spiritu sancto). Von dem „Vater des Kirchengesanges” sind auch mehrere Hymnen überliefert. Mit Hieronymus, Augustinus und Gregor dem Großen zählt er zu den vier großen lateinischen Kirchenvätern (1295 endgültig fixiert durch Papst Bonifaz VIII.).

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Athanasius von Alexandrien (295/300 – 373)

Er gehört mit Johannes Chrysostomus, Basilius dem Großen, und Gregor von Nazianz zu den großen griechischen Kirchenvätern. 328 zum Bischof von Alexandrien geweiht, verteidigte er die Kirche gegen staatliche Einflußnahme. Der ihm später beigelegte Ehrenname „Vater der Orthodoxie” nimmt Bezug auf seinen Kampf gegen den Arianismus, den er bereits als Diakon auf dem Konzil von Nizäa (325) aufgenommen hatte. Fünfmal wurde deswegen von seinem Bischofssitz verbannt (Exil 335-337 in Trier, 340-346 in Rom, 356-362 in der ägyptischen Wüste, 362-363 in der Thebais, 365-366 in der Einöde bei Alexandrien).

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Augustinus, Aurelius (354 – 430)

Er ist eine der größten Gestalten der abendländischen Geistesgeschichte. Aus Thagaste in Numidien stammend, war er ab 384 als Rhetor in Mailand tätig, wo die Auseinandersetzung mit Röm 13,13f. und die Predigt des Ambrosius seine endgültige Abkehr vom Manichäismus bewirkten. 387 ließ er sich taufen. Nach der Rückkehr in seine Heimat 388 wurde er 395 zum Bischof von Hippo Regius geweiht. In seinen Streitschriften setzt er sich mit den Häresien des Donatismus und des Pelagianismus auseinander. Seine literarische Hinterlassenschaft ist sehr umfangreich; zu den bekanntesten Werken zählen die Confessiones, eine Autobiographie in Gebetform, und De civitate Dei, in dem er unter dem Eindruck der Eroberung Roms durch Alarich (410) eine Geschichtstheologie entwirft, die von dem Antagonismus zweier Gemeinwesen, dem Gottes- und dem Weltstaat, geprägt ist. Unter seinen Schriftkommentaren ragen die Auslegungen zum Johannes-Evangelium, zum ersten Johannesbrief und zu den Psalmen heraus.

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B B B

Basilius von Caesarea, der Große (329/330 – 378)

In dem großen kappadokischen Dreigestirn, zu dem noch sein Bruder, Gregor von Nyssa, und sein Freund, Gregor von Nazianz, gehören, bildet er die Hauptfigur. In den Jahren nach seiner Taufe (um 356) erarbeitete er in der Zurückgezogenheit des Pontus eine Mönchsregel, die für das morgenländische Mönchtum bestimmend wurde. Als Metropolit in seiner Geburtsstadt Caesarea (ab 370) engagierte er sich in den Bereichen der Caritas, der Pastoral und der Kirchenpolitik. In seinen beiden dogmatischen Schriften Gegen Eunomius und Über den Heiligen Geist ist er vor allem um den Aufweis der Wesensgleichheit (Homousie) des Heiligen Geistes mit den beiden anderen göttlichen Personen bemüht. Er zählt so zu den Vorkämpfern des Konzils von Konstantinopel (381).

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Beda Venerabilis (um 672 – 735)

Als Mönch des Klosters Jarrow wurde er zu einer der Zentralfiguren der northumbrischen Renaissance. Die Gelehrsamkeit des Benediktiners umfaßte beinahe alle Bereiche des damaligen Wissens. Seine Kirchengeschichte der Angelsachsen machte ihn zum Vater der englischen Geschichtsschreibung. In der Komputistik bereinigte er Fehler, die sich in der Berechung des Ostertermins eingeschlichen hatten, indem er dem von Dionysius Exiguus im 6. Jahrhundert entwickelten Zyklus erneut Geltung verschaffte. Erwähnenswert sind ferner seine zahlreichen Schriftkommentare sowie seine hagiographischen Werke. Späte Ehre wurde ihm zuteil, als Leo XIII. ihn 1899 zum Kirchenlehrer erhob.

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C C C

Johannes Chrysostomus (354 – 407)

Nach seiner Hinwendung zum christlichen Glauben und der Taufe im Jahre 368 führte Johannes zunächst ein asketisches Leben, das er aber wegen gesundheitlicher Probleme bald wieder aufgeben mußte. 386 in seiner Heimatstadt Antiochia zum Presbyter geweiht erwies er sich als wortgewaltiger Prediger, was ihm im 5./6. Jahrhundert den Beinamen Chrysostomus (Goldmund) einbrachte. 398 wurde er zum Patriarchen von Konstantinopel berufen, eine Ehre, die er nur widerwillig annahm. Als Seelsorger galt seine Aufmerksamkeit den Fremden, den Armen und den Kranken, für die er Spitäler und Hospize errichten ließ. Seine Kritik an der Verschwendungssucht der Reichen brachte ihm die die Feindschaft des Hofes, insbesondere der Kaiserin Eudoxia ein. Eine erste Verbannung auf der „Eichensynode” (403) wurde zwar widerrufen, doch folgt bereits 404 die zweite, endgültige. Als bekannt wurde, daß er den Kontakt mit seiner Gemeinde aus der Ferne durch Briefe aufrechterhielt, wurden 407 seine Haftbedingungen verschärft und er sollte nach Pithyus am Ostufer des Schwarzen Meeres verbracht werden. Die Strapazen der Reise und die Schikanen seiner Bewacher überlebte Johannes jedoch nicht, er starb unterwegs in Komana (heute Tekat). In seinen Homilien erwies sich Johannes unter anderem als gelehrter Schriftausleger, so kommentierte er in dieser Form nicht nur das Johannes- und das Matthäusevangelium, sondern auch fast sämtliche Paulusbriefe.

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Cyprian von Karthago († 258)

Caecilius Cyprianus stammte aus einer der führenden Familien Karthagos. Schon wenige Jahre nach seiner Bekehrung wurde er, vor allem durch die Unterstützung des Volkes, 248/9 zum Bischof geweiht. Im Anschluß an die Christenverfolgung unter Decius (249-251) stellte sich ihm die Frage des Umgangs mit den Christen, die sich dem staatlichen Zwang zu opfern gebeugt hatten. Cyprian möchte sie nicht ohne eine strenge Buße wieder zur Eucharistie zulassen. Das Problem des Schismas um Novatian greift Cyprian in seiner Schrift Über die Einheit der Kirche auf. Darin geht er auch auf die Bedeutung des petrinischen Amtes ein. Zur Auseinandersetzung mit dem römischen Bischof Stephan I. (254-257) kommt es dagegen in der Frage um die Gültigkeit der in häretischen Gruppierungen gespendeten Taufe. Die harte Linie des Bischofs von Karthago findet dabei keine Anerkennung. Unter Kaiser Valerian wird Cyprian 257 zunächst verbannt und später, am 14.9.258, in Karthago enthauptet. Bis in die Zeit Augustins und Gregors des Großen galt er als eine der wichtigsten theologischen Autoritäten überhaupt.

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Cyrill von Alexandrien († 444)

Er begleitete seinen Onkel Theophilus, Patriarch von Alexandrien, zur Eichensynode (403), auf der Johannes Chrysostomus abgesetzt wurde. Als dessen Nachfolger auf dem Bischofsstuhl von Alexandria (412) nahm er im Streit gegen Nestorius eine führende Rolle ein. Selbst der Athanasianischen Christologie verpflichtet, die die Einheit von Gottheit und Menschheit betont, verteidigte er vehement die Gottesmutterschaft Mariens. Unter seinem Vorsitz wurde sie auf dem Konzil von Ephesus (431) feierlich verkündet und Nestorius, Bischof von Konstantinopel für abgesetzt erklärt. Die daraufhin einsetzenden Streitigkeiten mit den Antiochenern, die ein Gegenkonzil einberiefen und ihrerseits Cyrill für abgesetzt erklärten, konnten 433 beigelegt werden. Seine dogmatischen Positionen verfocht Cyrill vor allem in (Osterfest-) Briefen und in Homilien; doch auch der späte Dialog „Daß Christus einer ist” läßt sich hier anführen.

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D D D

Didymus der Blinde (310 – 398?)

Sein Wirkungsort ist Alexandria. Als Kind mit fünf oder sechs Jahren erblindet, kann er sich doch eine hervorragende Bildung aneignen. Vor allem als Bibelausleger macht er sich einen Namen. Er ist der letzte große Lehrer an der berühmten Katechetenschule von Alexandrien. Die Priesterweihe hat er nie emfangen, sondern führte als Laie ein asketisches Leben.

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Epiphanius von Salamis (315 – 403)

Als junger Mann lebte er eine Zeitlang in Ägypten, um das monastische Leben kennenzulernen. Er gründete später selbst ein Kloster. 366 wurde er zum Bischof von Salamis (Zypern) geweiht. Der streitbare Hirte mischte sich in vielfältiger Weise in die dogmatischen Fragen seiner Zeit ein; so diskutierte er mit Athanasius über den Ostertermin und nahm gegen christliche Bilder Stellung, auch in die origenistischen Streitigkeiten war er verwickelt. Sein Hauptwerk, das Panarion omnium haeresium, eine häresiologische Enzyklopädie, erfuhr weite Verbreitung.

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Eusebius von Caesarea (vor 264/265 – 339/340?)

Die palästinischen Provinzhauptstadt Caesarea ist die Heimat des Eusebius. Dort wurde er auch um 314 zum Bischof geweiht. Er pflegte eine enge Beziehung zu Kaiser Konstantin, mit dessen Hilfe er sich um den Wiederaufbau des christlichen Lebens nach der diokletianischen Verfolgung kümmerte. Der Nachwelt blieb er vor allem als Historiograph im Gedächtnis: Mit den zehn Büchern seiner Kirchengeschichte initiierte er eine neue literarische Gattung. Seine Chronik wurde von Hieronymus ins Lateinische übersetzt und fortgeführt.

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Gennadius von Marseille (2. Hälfte des 5. Jahrhunderts)

Über das Leben des Presbyters Gennadius ist nur wenig bekannt. Sein Hauptwerk ist ein der Vorlage des Hieronymus verpflichteter Schriftstellerkatalog (De viris illustribus). Daneben sind von ihm einige dogmatische und antihäretische Werke überliefert.

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Gregor I., der Große (um 540 – 604)

Er entstammte einer römischen Senatorenfamilie. Nach dem Tod des Vaters gibt er seine politische Laufbahn auf, um ein monastisches Leben zu führen. Sein diplomatisches Geschick konnte er 579 unter Beweis stellen, als er im Auftrag des Papstes eine Gesandtschaft nach Konstantinopel anführte. Der ehemalige Ratgeber von Papst Pelagius II. wurde 590 zu dessen Nachfolger gewählt. Kirchenpolitisch leistete er durch seine Umsicht und seine Weitherzigkeit Großes. So gelang ihm die Missionierung der Angelsachsen durch Entsendung von 40 Mönchen unter der Führung des Priors Augustinus. Die arianischen Westgoten und Langobarden konnte er für den katholischen Glauben gewinnen. Gegenüber dem Patriarchen von Konstantinopel verteidigte er den Primat des römischen Stuhles. Indem er die Verwaltung des Patrimonium Petri reformierte, bereitete er auch die weltliche Macht des mittelalterlichen Papsttums vor. Die Bevölkerung Roms dankte ihm vor allem seinen karitativen Einsatz in der Bekämpfung von Hungersnöten und in der Armenfürsorge.
     Mit der regula pastoralis hinterließ Gregor eine Programmschrift über die Aufgaben des Seelsorgers. Seine Autorität im Mittelalter beruhte vor allem auf den moraltheologischen, aszetischen und mystischen Schriften (allen voran die Moralia in Iob und die Ezechielhomilien), verbreitet waren auch seine Dialogi, eine Art Heiligenlegende, in der die älteste Vita Benedikts von Nursia enthalten ist. Die Catena aurea verarbeitet vor allem seine 40 Homilien zu den Evangelien.

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Gregor von Nazianz (um 326 – um 390)

Er gehört mit Gregor von Nyssa und Basilius von Caesarea zu den drei großen kappadokischen Theologen, die dem in Nizäa (325) formulierten Glaubensbekenntnis nicht nur zum Durchbruch verhalfen, sondern es auch begrifflich vertieften und so die Beschlüsse des Konzils von Konstantinopel (381) entscheidend vorbereiteten. Mit Basilius dem Großen verband ihn eine lebenslange Freundschaft, die bei einem Studienaufenthalt in Athen ihren Anfang nahm. In seine Heimatstadt zurückgekehrt, wird er vom Vater, dem Bischof von Nazianz, gegen seinen Willen zum Priester geweiht. 372 wird er von Basilius aus taktischen Gründen zum Bischof der Kleinstadt Sasima befördert, tritt das Amt jedoch niemals an, sondern bleibt bis zum Tod seines Vaters (374) in Nazianz. Danach zieht er sich eine Zeitlang ins Thekla-Kloster in Isaurien zurück. Von Theodosius wird er 379 zur Leitung der kleinen nizänischen Gemeinde in Konstantinopel berufen. Das Konzil von 381 erkannte ihn als rechtmäßigen Bischof von Konstantinopel an und wählte ihn zum Vorsitzenden. Als ihm jedoch die Beilegung des Antiochenischen (Meletianischen) Schismas mißlang, erklärte er nur wenige Wochen später seinen Rücktritt. Nach kurzem Zwischenaufenthalt in Nazianz (bis 383) zog er sich endgültig auf sein Landgut Arbala bei Arianz zurück. Hier entstanden die meisten seiner 249 Briefe und Gedichte mit insgesamt 17.000 Versen.

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Gregor von Nyssa († nach 394)

Der jüngere Bruder Basilius' des Großen schlug zunächst eine Rhetorenlaufbahn ein, wurde aber von seinem Bruder und Gregor von Nazianz dazu bewogen, sich in das von Basilius gegründete Kloster im Pontus zurückzuziehen. 371 wurde er von Basilius zum Bischof von Nyssa geweiht. Die homöische Mehrheitspartei betrieb jedoch auf zwei Synoden die Absetzung Gregors, der sich daraufhin ins Exil begeben mußte. Erst nach dem Tod des arianischen Kaisers Valens (378) konnte er wieder in sein Amt zurückkehren. Er trat dann in die Fußstapfen seines im gleichen Jahr verstorbenen Bruders und war unter Kaiser Theodosius eifrig um die Durchsetzung des nizänischen Glaubensbekenntnisses bemüht. Dazu verfaßte er eine große Zahl katechetischer, dogmatischer und exegetischer Schriften. Zu seinen Hauptwerken zählt die Große katechetische Abhandlung. Daneben sind vor allem die Lebensbeschreibung des Mose und seine Homilien zum Hohenlied zu erwähnen.

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H H H

Hieronymus, Sophronius Eusebius (um 347 – 419)

Er stammte aus Stridon (Dalmatien). Nach seiner Ausbildung in Rom hielt er sich in Trier, Aquileia, Antiochia und Konstantinopel auf, bis er 382 – wieder in Rom – zum Sekretär von Papst Damasus I. avancierte. Daneben betätigt er sich als geistiger Führer eines Kreises von adligen Frauen, die sich dem aszetischen Leben widmeten. Ein Teil folgte ihm, als er 385 Rom verlassen mußte und 386 in Bethlehem ein Männer- und ein Frauenkloster gründete. Bekannt ist Hieronymus vor allem wegen seiner im Auftrag von Papst Damasus geschaffenen Revision der lateinischen Bibel, der editio vulgata, die (in wesentlichen Teilen) ab dem 7. Jahrhundert die älteren lateinischen Versionen verdrängte.

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Hilarius von Poitiers (um 315 – 367/368)

Der „Athanasius des Westens”, wie Hilarius auch bezeichnet wird, setzte sich unermüdlich für das Nicaenum und gegen den um sich greifenden Arianismus ein. Auf Betreiben seines Gegenspielers, des Bischofs Saturninus von Arles wurde er 356 aus seinem Bistum nach Phrygien verbannt. Auch hier bemühte er sich zwischen den Parteien zu vermitteln. Außerdem stellte er in dieser Zeit sein dogmatisches Hauptwerk, die zwölf Bücher Über die Dreifaltigkeit, fertig. In Byzanz bemühte er sich im Winter 359/360 vergeblich um ein Gespräch mit dem Kaiser. Die arianische Partei intrigierte gegen ihn und erreichte, daß er als „Unruhestifter im Osten” in seine Heimat zurückgeschickt wurde. Nicht zuletzt durch das Engagement des Hilarius blieben Gallien und der lateinische Westen dem Glaubensbekenntis von Nizäa treu. Überdies stammt von ihm der erste erhaltene Kommentar zum Matthäusevangelium. 1851 wurde er von Pius IX. zum Kirchenlehrer erhoben.

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Hrabanus Maurus (784 – 856)

Seine erste Ausbildung erhielt Hrabanus an der Klosterschule in Fulda. Es folgten Studien bei Alkuin in Tours (801-804); von diesem erhielt er auch den Beinamen „Maurus” nach dem Lieblingsschüler des hl. Benedikt, Maurus von Subiaco. Nach Fulda zurückgekehrt, wurde er selbst Leiter der Klosterschule. Als Abt (822-842) führte er das Kloster zu geistlicher, wissenschaftlicher und künstlerischer Blüte. König Ludwig der Deutsche erhob ihn 847 zum Erzbischof von Mainz. Später ehrte man ihn mit dem Titel „Primus praeceptor Germaniae”. Zu seinem Werk gehören unter anderem eine großangelegte Enzyklopädie (De rerum naturis), Auslegungen zu fast allen Büchern der Bibel (entsprechend der Gelehrsamkeit seiner Zeit sind es Kompilationen aus Schriften der Kirchenväter) sowie Schriften zur Ausbildung des Klerus (z. B. De institutione clericorum).

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L L L

Leo I., der Große († 461)

Sein Pontifikat (ab 440) fällt in eine schwere Zeit: nur durch sein Verhandlungsgeschick kann er den Hunnenkönig Attila 452 zum Abzug aus Italien bewegen und von dem Vandalen Geyserich erreicht er 455 die Schonung Roms vor Mord und Brand. Innerkirchlich hatte er sich gegen Pelagianer und Manichäer, Priscillianer, Monophysiten und Eutychianer durchzusetzen. Bekannt ist vor allem sein Lehrbrief an den Patriarchen Flavian, der Tomus Leonis, in dem er die zwei Naturen Christi verteidigte. Dieser fand Eingang in die Kanones des Konzils von Chalzedon (451). Vom Westkaiser Valentinian III. erreichte Leo die Anerkennung des Jurisdiktionsprimates des römischen Bischofs.

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M M M

Maximus Confessor (580 – 662)

Er verfolgte zunächst eine politische Laufbahn am Hof von Byzanz, in der er es bis zum kaiserlichen Sekretär brachte. 613/614 jedoch verzichtete er auf dieses Amt, um als Mönch im Kloster Chrysopolis (gegenüber Konstantinopel) zu leben. 626 floh er vor den heranrückenden Persern nach Nordafrika, wo er sich am Kampf gegen den Monotheletismus beteiligte. In Rom nahm er 653 an der von Papst Martin I. einberufenen Lateransynode teil, in der der Monotheletismus verurteilt wurde. Von Kaiser Constans II., der jede weitere Diskussion über dieses Thema per Gesetz verboten hatte, wurde er deswegen zusammen mit dem Papst des Hochverrates angeklagt und nach Bizya in Thrakien verbannt. Als er es 662 erneut ablehnte, dem kaiserlichen Edikt Folge zu leisten, wurde er zum Herausschneiden der Zunge und zum Abhauen der rechten Hand verurteilt, gegeißelt und nach Kazika am Schwarzen Meer verbannt. Dort starb er an den ihm zugefügten Verstümmelungen. Außer seinen dogmatischen Schriften, die ihn als äußerst scharfsinnigen Denker ausweisen, sind auch seine ethischen Traktate (z. B. die Capita de caritate) beachtenswert.

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O O O

Origenes (um 185 – um 253)

Sein Geburtsort ist Alexandria. Von seinem Vater Leonidas, der später das Martyrium erlitt, erhielt er die erste Einführung in das Studium der Heiligen Schrift. Von Bischof Demetrius wurde er mit der Leitung der Katechetenschule betraut. Um mit Nichtchristen in Dialog treten zu können, erwarb er sich eingehende philosophische Kenntnisse. Dies wirkte sich unmittelbar auf sein Frühwerk, die Vier Bücher von den Prinzipien, aus. 230 kam es zum Bruch mit Demetrius, nachdem der Bischof von Caesarea Origenes zum Presbyter ordiniert hatte. Er wurde aus der Kirche von Alexandria ausgeschlossen. In Caesarea setzte er seine Lehrtätigkeit fort. In der Christenverfolgung des Decius starb er um 253 an den Folgen der ihm zugefügten Martern.
     Sein Werk muß einst mehr als 1.000 Werke umfaßt haben, das meiste davon wurde vernichtet, als die Verurteilung der Origenisten im Vorfeld des Konzils von Konstantinopel (553) auch ihn selbst traf. Die größten Leistungen vollbrachte er auf exegetischem Gebiet. Auf ihn geht die Hexapla zurück, die in sechs Kolumnen den hebräischen Text des Alten Testaments und verschiedene griechische Übersetzungen einander gegenüberstellte. Zu vielen biblischen Schriften verfaßte er Kommentare, erhalten sind unter anderem sein Johannes-Kommentar sowie die Kommentare zu Matthäus und zum Römerbrief.

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R R R

Remigius von Auxerre (nach 841 – 908?)

Er war ein gelehrter Benediktinermönch der Abtei St. Germain in Auxerre und unterrichtete in der angeschlossenen Schule als Nachfolger seines Lehrers Heiric von Auxerre. Um 893 wurde er nach Reims berufen, um den Schulbetrieb dort zu reorganisieren. Ab 900 lebte er in Paris. Sein Werk besteht vor allem aus Kommentaren, die er für den Unterrichtsbetrieb erstellte. Neben biblischen Schriften (Psalmen, Genesis) kommentierte er auch verschiedene römische und christliche Dichter (Juvenal, Martianus Capella, Prudentius, Sedulius, Boethius und andere). Im Mittelalter wird er gelegentlich mit Haymo von Auxerre verwechselt.

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S S S

Severianus von Gabala († um 408)

Über das Leben des Bischofs von Gabala in Syrien ist wenig bekannt. 401 übertrug ihm Johannes Chrysostomus die stellvertretende Leitung der Kirche von Konstantinopel, doch Severianus intrigierte gegen ihn. Auf der Eichensynode (403) bekannte er sich offen zu den Gegnern Patriarchen. Sein Werk besteht vor allem aus Homilien, die sich jedoch nicht alle einwandfrei zuweisen lassen.

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T T T

Theodotus von Ancyra († um 446)

Als Bischof von Ancyra vertrat er zunächst nestorianische Positionen. Auf dem Konzil von Ephesus (431) wechselte er die Seiten und bekämpfte Johannes von Antiochien, der ihn deswegen bannte.

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Theophylactus von Achrida (1088/92 – 1126)

Kaiser Michael VII. bestellte ihn zum Erzieher seines Sohnes. Später wurde er Erzbischof von Ohrid (Bulgarien). Seine Kommentare zu den vier Evangelien gehören zu den Standardwerken der byzantinischen Exegese.

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Titus von Bostra († zwischen 364 und 378)

Er war Bischof der arabischen Provinzhauptstadt Bostra. In seinen vier Büchern Gegen die Manichäer setzt er sich mit deren Lehre auseinander. Sein Lukaskommetar ist uns nur durch Zitate bei anderen Autoren zugänglich. Man erkennt aber noch, daß er dem Vorbild der antiochenischen Schule folgte.

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Quellen:

Bautier, Henri u. a. (Hrsg.): Lexikon des Mittelalters. 10 Bde., München u. a. 1980-1999.

Döpp, Siegmar; Gerlings, Wilhelm (Hrsg.): Lexikon der antiken christlichen Literatur. 2. Aufl., Freiburg u. a. 1999.

Heim, Manfred (Hrsg.): Theologen, Ketzer, Heilige : Kleines Personenlexikon zur Kirchengeschichte. München 2001.

Wimmer, Otto; Melzer, Hartmann: Lexikon der Namen und Heiligen ; bearb. u. ergänzt von Josef Gelmi. Innsbruck u. a. 1988.

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