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LESEJAHR B

Die Weihnachtszeit

Sonntag nach dem 6. Januar

TAUFE DES HERRN

 

Zur LeseordnungEVANGELIUM   Mk 1,7-11
 
Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden
 
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
 
In jener Zeit
7 trat Johannes in der Wüste auf und verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren.
8 Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
9 In jenen Tagen kam Jesus aus Nazareth in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen.

[Jesus] ließ sich taufen, damit alle ihn kennen lernten und an ihn glaubten; und um der Gerechtigkeit vollständig Genüge zu tun, die ja in der Erfüllung der Gebote besteht. Damals war es nämlich ein Gebot für die Menschen, die Taufe des Propheten zu empfangen. (Pseudo-Chrysostomus)

Er ließ sich taufen, um durch seine Taufe die Taufe des Johannes zu bestätigen, und um das Wasser des Jordan zu heiligen und durch die herabkommende Taube zu zeigen, daß in der Reinwaschung der Gläubigen [in der Taufe] der Heilige Geist zu ihnen kommt. (Beda)

10 Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, daß der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam und auf ihm blieb.

Der Himmel öffnet sich - das bedeutet keine Öffnung materieller Elemente, sondern er öffnet sich den geistigen Augen, von denen Ezechiel am Anfang seines Buches berichtet, daß sie ihm geöffnet worden seien. Daß Jesus nach seiner Taufe den Himmel geöffnet sah, geschah, um uns eine Gunst zu erweisen: denn uns wird durch das Bad der Wiedergeburt die Tür des himmlischen Reiches geöffnet. (Beda)

Oder es geschah darum, daß den Menschen vom Himmel her die Heiligung zuteil wird, und das Irdische mit dem Himmlischen verbunden wird. Der Heilige Geist - so wird gesagt - kam auf ihn herab, nicht als ob er damals zum ersten Mal zu ihm kam (er war ja niemals von ihm gewichen), sondern um Christus, der von Johannes verkündet wurde, sozusagen mit dem Finger des Glaubens allen zu zeigen. (Chrysostomus)

Die sichtbare Herabkunft des Heiligen Geistes bei der Taufe war ein Zeichen, daß uns in der Taufe geistliche Gnaden übertragen werden. (Beda)

Dies ist die Salbung Christi dem Fleische nach, nämlich die Salbung mit dem Heiligen Geist, von der es heißt: Dich, o Gott, hat Dein Gott mit dem Öl der Freude gesalbt mehr als Deine Gefährten. (Ps 44, 8 LXX) (Hieronymus)

Der Heilige Geist kam deshalb in Gestalt einer Taube herab, weil diese ein sehr einfaches Tier und ihr jede Boshaftigkeit fremd ist. So wird uns bildlich gezeigt, daß der Heilige Geist einfache Herzen sucht und in bösen Menschen nicht wohnen will.(Beda)

Der Heilige Geist kommt in Gestalt einer Taube herab, weil im Hohenlied (Hld 2, 10; 5, 2) von der Kirche gesungen wird: Meine Braut, meine Freundin, meine Geliebte, meine Taube. Braut ist sie bei den Patriarchen, Freundin bei den Propheten, Nahestehende bei Joseph, Geliebte bei Johannes dem Täufer, und Taube bei Christus und den Aposteln, denen er sagt: Sei klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! (Mt 10, 16)(Hieronymus)

[...] Treffend ist hinzugefügt: und auf ihm blieb. Das ist nämlich das Besondere bei Christus, daß der Heilige Geist, der ihn einmal erfüllt, ihn nie mehr verläßt. Denn seinen Gläubigen wird einmal die Gnade des Heiligen Geistes gegeben, um Machtzeichen und Wunder zu wirken, ein andermal wieder genommen. Dennoch fehlt ihnen nie die Gnade des Geistes, um fromm und gerecht zu leben und die Liebe zu Gott und zum Nächsten zu bewahren. (Beda)

11 Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

Dadurch wird der SOHN nicht etwas gelehrt, was er nicht schon selbst wüßte, sondern uns wird gezeigt, was wir glauben sollen. (Beda)

Diese Stimme lehrt uns, daß wir durch das Wasser der Reinwaschung und den Geist der Heiligung zu Söhnen Gottes werden. Auch das Geheimnis der Dreieinigkeit wird in der Taufe gezeigt. Der SOHN wird getauft, der GEIST kommt herab in Gestalt der Taube und die Stimme des VATERS läßt sich vernehmen, der Zeugnis für seinen Sohn ablegt. (Beda)

 
Die Verse 7-8 sind bereits im Evangelium vom 2. Adventssonntag enthalten.
 
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