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| LESEJAHR BDie Zeit im Jahreskreis3. SONNTAG IM JAHRESKREIS |
EVANGELIUM Mk 1,14-20 | | | | Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! | | | | Aus dem heiligen Evangelium nach Markus | | |
14 |
Nachdem man Johannes den Täufer ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes |
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und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! |
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Das Reich Gottes ist dem Wesen nach dasselbe wie das Himmelreich, es
unterscheidet sich aber dem Zustand nach. Unter dem Reich Gottes versteht man das Reich, in dem Gott
herrscht; das aber ist der Fall im 'Reich der Lebenden', wenn die Menschen Gott von Angesicht zu Angesicht
schauen und die verheißenen Güter genießen. Oder man kann unter jener Region die Liebe verstehen oder eine
andere Vollkommenheit derer, die die himmlische Gestalt annehmen. Denn es ist hinreichend klar, daß das Reich Gottes weder an
einen Ort noch an eine Zeit gebunden ist. (Chrysostomus)
Wer dem ewigen Gut, d.h. dem Reich Gottes, anhängen will, der tut Buße. Wer nämlich den Kern will, der
zerbricht die Nuß. Die Süßigkeit der Frucht entschädigt für die Bitterkeit der Wurzel. Die Gefahr des Meeres
wird von der Hoffnung auf den [Handels]gewinn aufgewogen. Die Hoffnung auf Heilung mildert den Schmerz
der Medizin. Die Botschaft Christi vermögen jene würdig zu verkünden, die es verdienten, Vergebung zu
erlangen. Daher heißt es nach Tut Buße! weiter: und glaubt an das Evangelium! Denn wenn ihr
nicht glaubt, werdet ihr nicht verstehen. Tut also Buße und glaubt! D.h. entsagt den toten Werken! Denn was
nützt ein Glaube ohne gute Werke? Dennoch führt der Verdienst guter Werke nicht zum Glauben, sondern zuerst
ist der Glaube da, damit die guten Werke dann folgen. (Beda)
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16 |
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. |
17 |
Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. |
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Denn sie [sc. die Apostel] zogen mit dem Netz der heiligen Predigt die Fische,
d.h. die Menschen aus der Tiefe des Meeres, d.h. des Unglaubens, zum Licht des Glaubens. Wunderbar aber ist
dieser Fischfang. Wenn nämlich Fische gefangen werden, sterben sie bald darauf; die Menschen aber werden
vielmehr lebendig gemacht, wenn sie durch das Wort der Predigt gefangen werden. (Remigius)
Ungebildete Fischer sind es, die zur Predigt ausgesandt werden, damit der Glaube der Christen in der Kraft
Gottes gründet und man nicht etwa meint, er stamme von Gelehrsamkeit und Rhetorik. (Beda)
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18 |
Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. |
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Denn man darf nicht zögern, sondern soll sogleich dem Herrn nachfolgen. ( Theophylactus )
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19 |
Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. |
20 |
Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach. |
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Simon heißt übersetzt 'gehorsam', Andreas 'mannhaft', Jakobus 'der Überwinder',
Johannes heißt 'Gnade'. Durch diese vier Namen werden wir in die Nachfolge des Herrn genommen: daß wir
hören durch den Gehorsam, kämpfen durch die Mannhaftigkeit, ausharren durch die Überwindung, bewahrt
werden durch die Gnade. Diese vier Tugenden heißen Kardinaltugenden: denn durch die Klugheit gehorchen
wir, durch die Gerechtigkeit handeln wir mannhaft, durch das Maßhalten zertreten wir die Schlange, durch die
Tapferkeit verdienen wir die Gnade Gottes. (Hieronymus)
Beachte, daß hier zuerst die Aktion genannt wird, dann die Kontemplation. Petrus nämlich steht für die
Aktivität, er war in seinem Handeln eifriger als die anderen. Johannes aber bedeutet die Kontemplation, denn er
denkt mehr über die göttlichen Dinge nach. (Theophylactus)
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